KLAWEST
Deutschland hat nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes Nachholbedarf bei der Weiterbildung. Die digitale Transformation zwingt immer mehr Unternehmen dazu, bewährte Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln, zu verändern oder sogar zu ersetzen. Das Reservoir der vorhandenen Mitarbeiterkompetenzen ist dabei eine Schlüsselressource. Nur wenn sie systematisch analysiert, ergänzt und eingesetzt wird, kann eine strukturelle Erneuerung gelingen. Ziel der wissenschaftlichen Voruntersuchung ist es, vier unterschiedliche konsistente Zukunftsbeschreibungen im Bereich der Kompetenzvermittlung, der neuen Wege der Lernförderlichkeit und der Arbeitskulturen im Wandel zu entwickeln.
Das Vorgehen zur Vorausschau orientiert sich dabei an einer passgenau adaptierten Methode. Diese ist an das Szenario-Management, ein Verfahren zur strukturierten Entwicklung und Interpretation möglicher Zukunftsbilder, angelehnt und wird von einem Expertenteam durchgeführt. Die Ergebnisse aus die-sem Vorgehen werden durch ein Delphi-Verfahren, eine mehrstufige Abfolge aufeinander aufbauender Expertenbefragungen, validiert und erweitert. Im Kontext des Verbundprojekts KLAWEST wird mit einer gedanklichen Umkehrung des traditionellen Status-Quos der Kompetenzvermittlung, der in der Form von Kursen abseits des Arbeitsplatzes besteht, experimentiert: Wie sehen Kompetenzvermittlung und -entwicklung aus, wenn die Arbeitsumgebung Informationen zum Kompetenzlevel bei Beschäftigten erkennen und darauf reagieren kann? Diese Umkehrung bedeutet, dass sich nicht der Beschäftigte an seine Arbeitsumgebung anpasst, sondern vielmehr die Arbeitsumgebung an den Beschäftigten.
Die Ergebnisse von KLAWEST werden für weitergehende Diskussionen zur Zukunft der Wertschöpfung bereitgestellt und es werden frühzeitig Potenziale für die Wertschöpfung ermittelt, aus denen neue Grundlagen für gesellschaftlichen Wohlstand und technologische Souveränität erwachsen.
Für die Wettbewerbsposition Deutschlands, insbesondere der Produktion und Logistik, ist es entscheidend, Entwicklungen, Bedarfe und Veränderungen im genannten Bereich zu antizipieren. Durch ein hohes Level an Lernförderlichkeit und Kompetenzen in einer sich wandelnden Arbeitskultur können Arbeitsplätze dauerhaft gesichert werden.
Projektpartner:
Fördergeber:
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) (Förderkennzeichen: 02J24B032).