Jetzt die Kurve kriegen!

© Fraunhofer IAO | Nico Kurth
Teilnehmende der Podiumsdiskussion bei "Jetzt die Kurve kriegen!"

Disruptive Technologien, steigende Notwendigkeit ökologischer Nachhaltigkeit und strenge Regulierung fordern aktuell zahlreiche Unternehmen - auch in der Region Heilbronn-Franken, der Heimat vieler Mittelständler. Die Frage lautet daher: Wie können Unternehmen die vielen Herausforderungen meistern? Was muss passieren, um jetzt die Kurve zu kriegen?

Diese und weitere Themenstellungen haben wir mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft gestern am Bildungscampus unter der professionellen Moderation von Christiane Stein diskutiert.  

Ein Highlight der Veranstaltung war die Keynote des Journalisten und Gründers Gabor Steingart. In der anschließenden Podiumsdiskussion haben sich Elke Döring (IHK Heilbronn-Franken) Frank Goeller (VW Group), Sarna Röser (Die jungen Unternehmer), Dr. Bernd Bienzeisler (Fraunhofer IAO) und Gabor Steingart mit der regionalen Wirtschaft und wirksamen Maßnahmen zur erfolgreichen Transformation auseinandergesetzt. Dies waren einige wichtigte Botschaften des Abends:

  • Trotz großer Herausforderungen ist Deutschland im internationalen Vergleich ein wirtschaftlich starkes Land mit einem wichtigen nachwachsenden Rohstoff - Familienunternehmen. Von daher sollte man laut Gabor Steingart die aktuelle Lage im Blick behalten, aber nicht daran verzweifeln. Herr Steingart selbst befindet sich dabei im Zustand der »erhöhten Wachsamkeit«. Wichtig ist jedoch, dass man die Chancen der Digitalisierung wahrnimmt und sich jetzt damit aktiv auseinandersetzt.
  • Die Politik soll pragmatischer vorgehen und Nöte von Unternehmen ernst nehmen. Dafür müssen sich Unternehmen ihrerseits politisch engagieren, sich in die aktuelle Debatte einmischen, sonst wird ihre Zukunft von den anderen bestimmt, meint Sarna Röser, Unternehmerin und Nachfolgerin eines in dritter Generation geführten Familienunternehmens.  
  • Digitalisierung ist nicht auf den technologischen Fortschritt begrenzt, sondern sie umfasst die Transformation des Mindsets. Frank Göller findet, der Mensch ist der zentrale Bestandteil der Fabrik und somit der zentrale Bestandteil der Transformation. Beim menschlichen Faktor sollten Unternehmen ansetzen. Zudem müssen Unternehmen in unternehmensübergreifenden Netzwerken und Ökosystemen denken und handeln, wie das Beispiel Catena X in der Automobilindustrie zeigt.
  • Betriebe haben oft nicht den Mut, die komplexen Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit anzugehen. Elke Döring ist der Meinung, dass Austausch und Vernetzung die zögernden Unternehmen dabei unterstützen können. Player wie die IHK können dazu beitragen, kleinere Unternehmen mit Akteuren zusammenzubringen, die bei dem Thema Digitalisierung schon weiter sind.
  • Vernetzung ist auch für Dr. Bernd Bienzeisler das A und O bei aktuellen Themen und Herausforderungen. Der Standort Heilbronn bietet Unternehmen ein einzigartiges Ökosystem und damit die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Akteuren aus Wirtschaft und Forschung zu vernetzen. Unternehmen der Region sollten die Chance nutzen und Teil des Innovationsökosystems werden.

Wir danken den Speakerinnen und Speakern sowie unseren Gästen für die Teilnahme an der Veranstaltung und die rege Diskussion.