Frequenzmessung im innerstädtischen Bereich

Forschungsprojekt

© Fraunhofer IAO

Ausgangssituation und Projektziel

Die Erfassung von Personenzahlen kann in vielen Bereichen, wie zum Beispiel im Einzelhandel, sehr hilfreich sein. Mit Daten über Besucherströme können Geschäfte unter anderem den Personaleinsatz besser planen oder Werbemaßnahmen optimieren. Traditionell werden hierfür verschiedene Kamerasysteme (KI-gestützte 3D-Videozählung), Radar-, Laser- oder Infrarotsensoren eingesetzt. Solche Sensoren sind jedoch oftmals kostspielig. Eine kostengünstigere Alternative könnten Bluetooth bzw. WiFi-Sensoren darstellen, die die Anzahl der erfassten Geräte als Proxy für die tatsächliche Personenzahl nutzen.

Das Projekt »Innerstädtische Frequenzmessung« soll klären, ob Bluetooth- bzw. WiFi-Sensoren eine gleichwertige Alternative darstellen können, um Personenfrequenz in der Innenstadt zu messen. Darüber hinaus werden konkrete Anwendungsfälle für Städte und den Einzelhandel identifiziert, in denen diese Technologie einen Mehrwert bieten kann.

 

 

Lösungsansatz und Forschungsbeitrag

Hierzu werden ESP32-Sensoren mit der Software »Paxcounter« sowohl im Indoor- als auch Outdoor-Bereich in der Innenstadt von der Stadt Heilbronn und der Stadt Schwäbisch Hall eingesetzt. Die Sensoren in der Stadt Heilbronn werden bei verschiedenen Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern ausgehändigt, während von der Stadt Schwäbisch Hall die Sensoren in deren Innenstadt betreut werden. Die Daten werden dabei über ein IoT Netzwerk gesendet und empfangen und anschließend für die Akteure in einem Dashboard visuell aufbereitet und zur Verfügung gestellt.

Das Projekt zielt darauf ab, die Besucherzahlen zu analysieren, um die Attraktivität von Veranstaltungen und Sonderöffnungstagen zu bewerten. Ein weiteres Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Engpässen bei Großveranstaltungen, um die Besuchersteuerung zu optimieren. Die Identifikation stark frequentierter Bereiche soll die Standortwahl für neue Einzelhandels- oder Gastronomiestandorte erleichtern. Zudem wird die ÖPNV-Optimierung angestrebt, bei der Fahrpläne und Haltestellen an die tatsächliche Nachfrage angepasst werden. Schließlich sollen wenig frequentierte Bereiche durch gezielte Events belebt werden, und die Planung von Öffnungszeiten und Personal soll an reale Passantenströme angepasst werden.

 

Projektpartner

  • Stadt Heilbronn
  • Stadt Schwäbisch Hall